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Über Neuro-Ophthalmologie

Was ist Neuro-Ophthalmologie?

Kopfschmerzen zählen zu den häufigsten medizinischen Beschwerden der Menschheitsgeschichte und betreffen mehr als 80 % der Bevölkerung. Eine der Ursachen für Kopfschmerzen können Augenprobleme sein. Patienten mit Kopfschmerzen werden häufig von anderen Fachärzten an Augenärzte überwiesen. Die Fachrichtung, die sich mit Kopfschmerzen aufgrund von Augenerkrankungen sowie mit gemeinsamen Erkrankungen des Auges und Nervensystems befasst, ist die Neuro-Ophthalmologie.

Damit ein Objekt gesehen werden kann, muss das Bild zunächst im Auge und anschließend im hinteren Bereich des Gehirns, im Sehzentrum, verarbeitet werden. Bei Problemen in den Sehbahnen können plötzliche oder fortschreitende Sehverluste auftreten. Bei Erkrankungen, die die Augenbewegungen betreffen, ist das Hauptsymptom Doppelbilder, wobei die Ursache bei den Augenmuskeln, Nerven oder Kontrollzentren im Gehirn liegen kann.

Typische Beschwerden im Bereich der Neuro-Ophthalmologie sind:

  • Vorübergehender Sehverlust

  • Doppelbilder

  • Plötzlicher Sehverlust

  • Augenkrankheiten durch Schilddrüsenerkrankungen

  • Gesichtsfeldausfälle

  • Augenprobleme im Zusammenhang mit Multipler Sklerose (MS)

  • Gesichtslähmungen und Muskelzuckungen im Gesicht

  • Augenprobleme infolge von Schlaganfällen

  • Migräne und ähnliche augenbezogene Schmerzen

  • Herabhängendes Augenlid

  • Unterschiedliche Pupillengrößen

Bei diesen Beschwerden fällt die Behandlung in den Aufgabenbereich der Neuro-Ophthalmologie. Für die richtige Diagnose von Kopf- und Augenschmerzen ist die Krankengeschichte des Patienten sehr wichtig. Der Behandlungserfolg hängt von einer guten Arzt-Patienten-Kommunikation und kontinuierlicher Nachsorge ab.

Multiple Sklerose (MS) und das Auge

Wie beeinflusst MS das Auge?

Die Entzündung des Sehnervs (Optikusneuritis) ist eine Augenkrankheit, die vor allem im Alter von 18 bis 45 Jahren und häufiger bei Frauen auftritt. Sie äußert sich durch einseitigen, schmerzhaften Sehverlust. Sie tritt in Schüben infolge einer Störung des Immunsystems auf. Im betroffenen Auge nimmt auch das Farb- und Helligkeitsempfinden ab. Bei etwa einem Drittel der Patienten entsteht ein Ödem im vorderen Teil des Sehnervs; bei den meisten ist der hintere, gehirnnahe Teil betroffen.

Wie wird MS diagnostiziert?

Zur Diagnostik werden folgende Untersuchungen eingesetzt:

  • VEP (visuell evozierte Potentiale)

  • OCT (Optische Kohärenztomographie) zur Darstellung der Nervenfasern

  • Computergestütztes Gesichtsfeld

  • MRT des Gehirns zur Untersuchung auf Läsionen

Die Anzahl und Form der Läsionen im Gehirn sind entscheidend zur Einschätzung des MS-Risikos. MS ist eine chronische Erkrankung, die in Schüben verläuft.

Optikusneuritis kann das erste Symptom einer MS-Erkrankung sein. Die Beschwerden bessern sich meist innerhalb von 3 bis 5 Wochen durch Behandlung. Allerdings kann es zu Rückfällen kommen. Die Rückfallrate innerhalb von 10 Jahren beträgt etwa 35 %. Bei etwa 50 % der MS-Patienten tritt im Verlauf eine Optikusneuritis auf, bei 20 % ist sie das erste Anzeichen der Krankheit.

Das Risiko, nach einer Optikusneuritis an MS zu erkranken, liegt in den ersten 5–7 Jahren bei 30 %, nach 15–20 Jahren bei Frauen bei etwa 75 %.

MS-Schübe äußern sich durch Optikusneuritis, Doppelbilder, Gleichgewichtsstörungen sowie Taubheits- und Schwächegefühle in Armen und Beinen.

Zur Behandlung der Optikusneuritis werden hochdosierte Kortison-Infusionen sowie bei erhöhtem MS-Risiko Interferon eingesetzt.

Der Krankheitsverlauf nach einer Optikusneuritis lässt sich durch regelmäßige OCT-Untersuchungen der Nervenfasern überwachen. Eine zunehmende Ausdünnung der Nervenfasern weist auf eine Zunahme der Plaques im Gehirn hin. Daher sind OCT und VEP wichtige und richtungsweisende Testverfahren in der Verlaufsbeobachtung.

Weitere Sehnervenerkrankungen

Gefäßverschlüsse:

Treten infolge von Verstopfungen kleinster Blutgefäße auf, die den Sehnerv versorgen. Dies führt zu Ödemen und Blutansammlungen. Besonders häufig bei Patienten mit Bluthochdruck und Diabetes. In manchen Fällen ist eine Injektion ins Auge notwendig.

Toxische Schädigungen des Sehnervs:

Treten am häufigsten bei Vergiftungen durch Ethambutol (ein Medikament gegen Tuberkulose) oder Methanol (z. B. in minderwertigem Alkohol oder Parfüm) auf. Eine frühzeitige ärztliche Vorstellung erhöht die Erfolgsaussichten der Behandlung.

Erblich bedingte Sehnervenerkrankungen:

Leber'sche hereditäre Optikusneuropathie ist eine genetisch bedingte beidseitige Sehschwäche, die über die Mutter vererbt wird. In einigen Ländern wurde hierfür ein neues Medikament zugelassen.

Traumatische Optikusneuropathie:

Entsteht durch direkte Verletzungen des Auges oder Schädel-Hirn-Traumata. Eine frühzeitige Behandlung ist entscheidend.

Alzheimer und Parkinson

Welche Verbindung besteht zwischen Alzheimer, Parkinson und dem Auge?

Alzheimer und Parkinson werden wie Glaukom und Makuladegeneration (altersbedingte Makulaerkrankung) als neurodegenerative Erkrankungen – also fortschreitende Erkrankungen des Nervensystems – eingestuft. Studien zeigen, dass es gemeinsame pathophysiologische Mechanismen gibt. Die bei Glaukom und Makuladegeneration eingesetzte OCT wird heute auch zur Diagnostik von Alzheimer und Parkinson verwendet.

Welche Tests helfen bei der Diagnose von Alzheimer und Parkinson?

Bei umfassenden Augenuntersuchungen (z. B. zur Glaukom- oder Makuladegeneration-Früherkennung) liefert die OCT spezifische Hinweise auf Alzheimer oder Parkinson. Typische Veränderungen zeigen sich in bestimmten Bereichen der Netzhaut oder der Nervenfaserschichten – meist in Form von Verdünnungen oder Schädigungen. Diese Veränderungen treten oft früher auf als die typischen Störungen von Gedächtnis oder Motorik im Gehirn. Bei Risikopatienten (z. B. familiäre Vorbelastung) ist eine OCT-Untersuchung der Netzhaut und der Nervenfasern ab dem 50. Lebensjahr sinnvoll.

Eine regelmäßige Netzhautuntersuchung mittels FAF (Fundus-Autofluoreszenz) und OCT ist wichtig für Diagnose, Verlaufskontrolle und Therapie. Bei frühzeitiger Erkennung wurden bereits erste Behandlungen eingeleitet, um das Fortschreiten zu verzögern.

Durchgeführte Untersuchungen:

  • Elektrophysiologische Tests: (VEP, ERG, EOG)

  • FFA (Fluoreszenzangiographie des Auges)

  • OCT (Optische Kohärenztomographie des Sehnervs)

  • VEP (Sehbahn-Test zwischen Gehirn und Auge)

  • Computergestütztes Gesichtsfeld

  • Kontrastempfindlichkeitstest

  • Farbseh-Tests

Erstellt von der Dünyagöz Redaktion.

*Der Seiteninhalt dient nur zu Informationszwecken. Sie müssen Ihren Arzt zur Diagnose und Behandlung konsultieren.

Datum der letzten Aktualisierung: 01.12.2021